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Strecke von 15s km (21 Meilen) beim Dorfe Hörschel im Eisenach'schen.
Er ist mit Ausnahme einer kürzeren Strecke cim Jnselsberg überall
fahrbar. Nur selten berührt er menschliche Wohnungen und ist häufig
mit Grenzsteinen besetzt.
Die vorherrschenden Felsarten des Thüringer Waldes sind: Por-
phyr, Sandstein, Thonschiefer, Rotliegendes, Granwacke und Granit.
Von Metallen wird Eisen in ziemlicher Menge gesunden, Silber
wenig. Noch im 16. Jahrhundert bestaud im Thüringer Walde blühender
Bergbau; aber die Gold- und Silberadern sind versiegt; auch die
Eisenwerke des Gebirges ruhen fast ganz. Man fördert jetzt in größeren
Mengen nur Braunstein (Ilmenau, Elgersburg, Friedrichroda) zu
Tage, außerdem etwas Kobalt (Saatfeld), Nickel, Antimon, Vitriol
und Alaun. Die Kohlenbergwerke bei Manebach und Kammerberg
liefern nur erneu sehr schwachen Ertrag. Besondere Erwähnung ver-
dienen die Schieferbrüche von Lehesten und Gräfenthal. Das Gebirge
ist vorherrschend im 8.0. mit Nadelholz bewachsen, doch sind die
Hänge der Seitenthäler auch häusig mit Laubholz bestanden. Sehl-
schöne Buchenwaldungen befinden sich im N.w. des Thüringer Waldes
vom Juselsberge an. Das ganze Gebirge gehört zu den lieblichsten,
welche Mitteldeutschland aufzuweisen hat. Es ist ein anmutiges Ge-
birge, reich an Höhepunkten, an Thälern, üppigen Wiesengründen,
Gewässern und Ortschaften. Tie schönsten Straßen durchschneiden
das Gebirge, und Eisenbahnen umziehen und durchziehen es. Die
Hauptübergänge, welche musterhafte Straßenbauten aufweisen und
den Reisenden durch reichen Wechsel von Naturbildern in Spannung
und Freude erhalten, vermitteln den großen Verkehr zwischen Nordost-
und Süddeutschland, z. B. der höchste der Pässe, welcher aus dem
Gothaischen über Oberhof (827 m) nach Suhl führt. Ferner zieht
am nördlichen Abhänge des Thüringer Waldes die Thüringer Eisen-
bahn hin; seinen nordwestlicheu Abhang begleitet die von Eisenach
über Meiningen. Coburg bis Lichtenfels geführte Werrabahn, während
die beiden von Weimar und Großheringen nach Jena geleiteten und
von hier aus unter dem Namen Saalbahn bis Eichicht vereinigten
Bahnen, welche demnächst mit der von Coburg nach Sonneberg-Lanscha
erbauten Linie in Verbindung gebracht werden sollen, den Osten des
Gebirges umspauueu werden. Durch die im Jahre 1881 erbaute
Erfurt-Suhl-Ritschenhausener Bahn wird das schöne Waldgebirge
in der Richtung von Nordost nach Südwest durchschnitten. Sie führt
mitten in oiejenige Gegend des Thüringer Waldes, welche durch die
größten landschaftlichen Reize ausgezeichnet ist, und die groß-
artigsten und schwierigsten Banausführungen laden zum Besuche
ein. Der Kamm des Gebirges wird durch diese Bahn mit einem
3030 m langen Tunnel (Brandleitetunnel), der 7 Millionen Mark ge-
kostet hat, durchbrochen. Der schönste Teil der Bahu ist die Gebirgs-
strecke von Gräfenroda bis Suhl. Außerdem sind so manche romantisch
gelegene und viel besuchte Punkte, wie Ruhla, Friedrichroda und
Ilmenau durch kürzere Bahnen mit den Hauptverkehrsader« in Ver-
bindung gesetzt, so daß man wohl sagen kann, daß sich nur weuig
andere Gebirge einer solchen Hngänglichkeit erfreuen. Leider ist
keines der Thäler von einem größeren Flusse durchströmt, der das
Landschaftsbild noch mehr verschönern würde. Die Werra schlängelt
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TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
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Ruh" 2c. von Goethes Hand aufbewahrt wurde. Goethe schrieb das-
selbe am 7. September 1783 mit Bleistift auf die Holzwaud eiues
Fensters der Stube. Leider ist dieses mit großer Pietät bewahrte
Deukmal am 12. August 1870 ein Raub der Flammen geworden. Mau
hat das Häuschen wieder hergestellt und die Original-Juschrift durch
eine Photographie ersetzt. Der Kickelhahn liegt auf weimarischemgebiete.
Der Beerberg und Schneekopf sind durch große Vorgebirge ver-
deckt und gewähren somit wenig Aussicht.
Im südöstlichen Teil des Thüringer Waldes giebt es Verhältnis-
mäßig wenig Berge, die eine freie Rundsicht uach allen Seiten bieten,
da sie ziemlich nahe am hohen Kamm liegen, oder nach der Seite
des Waldes hin mit fast ebenso hohen Bergen zusammenhängen. Die
besuchtesten Punkte sind hier:
Der Adlersberg bei Schleusiugen (849 m). (Stiitenhaus —
Vesserthal.)
Das Kieferle bei Steinheid (869 m).
Der Bleß bei Eisfeld (865 w). (Jtzcjnelle.)
Bei Meiuiugen liegt der 724 m hohe Dolmar. Er ist eiue Ba-
saltkuppe, die durch Flötzkalk bricht, größtenteils kahl, mit einem gleich-
zeitig als Aussichtsturm dienenden massiven Zufluchtsort. Er mag
vielleicht einer der alten Donnersberge gewesen sein, auf welchem dem
Donnergott Donar Verehrung dargebracht wurde; wenigstens deutet
der um den ganzen Scheitel sich hinziehende Steinwall darauf hin,
daß er in alten Zeiten nicht nur als Zufluchtsort für die Umwohner
gedient hat, sondern auch jedenfalls ein heidnischer Opserplatz war.
Schon in sehr früher Zeit stand auf dem Dolmar eine Burg. Im
Jahre 1669 ließ Herzog Moritz von Naumburg daselbst ein Jagd-
schloß bauen, das 1726 vom Blitz zerstört wurde, und von dem noch
Neste vorhanden sind.
„Der Thüringer Wald." Deutsches Lesebuch für Volksschulen von Fr. Th. Heckeu-
hayu. I. Teil. Seite >84.
„Wohnungen in Thüringen" ebenda Seite 185.
„Thüringen." Deutsches Lesebuch für Volksschule» von Fr. Th. Heckenhayn.
Ii. Teil. Seite 389.
„Der Thüringer Wald", ebenda Seite 389.
Weiter nach Südosten schließt sich an den Thüringer Wald der
Fraukenwald an, der das Zwischenglied vom Thüringer Wald
und Fichtelgebirge bildet und im Döbraberg 818 m ansteigt.
Der Kulm bei Lobenstein ist 760 m und dersieglitz 765 m hoch.
Die Schieferformation ist vorherrschend. Industrie: Spielwaren und
Schachteln, Schiefertafeln.
Das Gebirge zieht sich bis zur Werraquelle; auf dem breiten Rücken
führt der Rennsteig, ein Weg mit Marksteinen (Landgrenzen) wie im
Thüringer Walde hin. Die Gewässer der nördlichen und östlichen
Seite fließen zur Saale, die der südlichen Seite zum Main. Die
Länge des ganze» Waldes beträgt 45 km (6 Meilen), wovon 2 Meilen
auf thüringisches Gebiet fallen. Das rauhe und einförmige Gebirge
trägt viele düstere Fichtenwälder.
Außer Schiefer birgt der Frankenwald in seinem Innern Kupfer-
Elsen, Steinkohlen, Porzellanerde, Vitriol und Alaunschiefer. Früher
gab es sogar bei Reichmauusdorf Goldgruben. An den Frankenwald
schließt sich weiter nach Südosten das Fichtelgebirge an.
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Extrahierte Personennamen: Goethes Goethe August Donar Moritz_von_Naumburg
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Der Lehrer versäume bei dieser Gelegenheit nicht, die in
seiner Gegend vorkommenden Giftpflanzen zu besprechen und
dieselben entweder in Natura oder in guter Abbildung den
Schülern zu zeigen.
3. Mmerakreicü.
An Mineralien ist das Herzogtum Coburg nicht ergiebig,
und wird auch darum im Coburgischen gar kein Bergbau ge-
trieben. An einigen Stellen fördert man gute Sandsteine,
Kalk und Thon zu Tage. Bei Oeslau wird Porzellanerde,
bei Einberg feuerfester Thon in großer Menge gefunden, und
letzterer in dem bedeutenden Etablissement „Annawerk" ver-
arbeitet. In der Gegend von Neustadt nach Heubisch zu giebt es
auch Torf.
Wettig, Heimatkunde.
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TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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TM Hauptwörter (200): [T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]